Schule und Kindergarten

Die Schulen in Groß-Scham
Schulgebäude in Groß-Scham

Kurz nach der Besiedlung Freudenthals wurde auch eine Schule erbaut; 1787 fand der erste Unterricht statt.

Nach der Übersiedlung nach Groß-Scham war man bemüht, das Schulwesen stets zu verbessern. 1822 erbaute die Gemeinde ein neues Schulhaus. Durch die rasch wachsende Bevölkerung erfolgte 1838 eine Erweiterung der Schule sowie der Bau einer weiteren Wohnung für den zweiten Lehrer. Im selben Jahr gab es 360 schulpflichtige Kinder, wobei rund 73% auch die Schule besuchten.
Ab 1857, bei nunmehr 370 schulpflichtigen Kinder, wurde eine dritte Lehrstelle bewilligt. Zur Unterbringung der neuen Klasse und des zusätzlichen Lehrers wurde das Haus von Franz Altenbach für erstmals vier Jahre gemietet.
Zur Ausweitung und Verbesserung des Unterrichts gehörte auch der Wiederholungsunterricht, der jeweils sonntags stattfand. 1854 nahmen zehn Gewerbelehrlinge daran teil.
Ab 1871 war die Groß-Schamer Schule eine Gemeindeschule und keine konfessionelle (röm. kath.).
Die Ausbildungsverhältnisse wurden auch in den darauffolgenden Jahren kontinuierlich verbessert; 1878 entstand ein zweites Schulhaus und wenig später erwarb die Gemeinde die Ispanwohnung und nutze auch diese zu schulischen Zwecke. 1891 gab es sechs Klassen.
1873 wurde erstmals eine Schülerbibliothek mit 11 Büchern eröffnet; 1908 gab es 85 für die Schüler und 203 für die Lehrer.

Das Einführen der ungarischen Sprache 1831 blieb erstmals erfolglos, änderte sich aber nach 1867 mit der Verabschiedung diesbezüglichen Gesetzes. Zu jener Zeit gehörte Groß-Scham zum Königreich Ungarn. Um 1900 wurde durch Madjarisierungsbestrebungen der gesamte Unterricht in ungarischer Sprache abgehalten. Für die Vermittlung der deutschen Sprache standen zwei Wochenstunden zur Verfügung. Ab 1907, mit dem Apponnyschen Schulgesetz, gab es keinen deutschsprachigen Unterricht mehr. Bemerkenswert ist, dass den Kindern der Gebrauch ihrer Muttersprache (Deutsch) selbst in den Pausen untersagt war.

Ab 1919 gehörte Groß-Scham zu Jugoslawien. Ungarisch als Unterrichtssprache wurde abgeschafft und in Deutsch unterrichtet.

Durch die Grenzberichtigung 1924 wurde Groß-Scham Rumänien zugeordnet und es trat ein neues Schulgesetz in Kraft. Durch die Minderheitenregelung durften die deutschsprachigen Kinder in ihrer Muttersprache unterrichtet werden.

Nach dem 2. Weltkrieg gab es vier Jahre lang keinen Unterricht in der Muttersprache. 1948/49 wurde der Unterricht in deutscher Sprache wieder aufgenommen doch die gesamte Organisation des Schulwesens war noch mangelhaft. 1953 wurde ein neues Schulgebäude an der Stelle des alten errichtet. In dem 1955 fertiggestellten Gebäude war sowohl die deutsche als auch die rumänische Abteilung untergebracht. Beim Bau der Schule waren unter Baumeister Johann Utz, die Maurer Andreas Dittrich, Helmut Ströbl und Heinrich Ströbl beteiligt.

Lehrer Großscham
Lehrer in Großscham, Schummer Barbara ganz recht Lina (Magdalena Isaffe),  Hilda Pallmann, , Gitta (Brigitte Finkler),  Frau Craiu und Schuldirektor Craiu , unbek
Lehrer Großscham, in Herculane
Lehrer aus Großscham vor dem Herkules Denkmal in Herkulane: Tiberiu Gaal, Peter Pallmann, Gheorghe Margineantu,  ?  , I. Suciu , Maria Gal, Eugenia Birsan und Brigitte Finkler.

1968, bedingt durch den Rückgang der Schülerzahlen, verblieb nur noch die Grundschule mit einer Lehrkraft für den deutschen Teil der Schule. In den 1970er-Jahren sank die Schülerzahl weiter, da viele Familien durch Auswanderung oder Binnenwanderung das Dorf verließen.

Verschiedene Jahrgänge aus der Groß-Schamer Schule – Bilder

Kindergärten
Kindergartengruppe des Jahrgangs 1948-1951

1896 wurde der erste Kindergarten in Groß-Scham unter der Trägerschaft der Gemeinde errichtet. 1901/02 wurden 82 Kinder betreut. Die pädagogische Leitung oblag Berta Jodal von der Gründung des Kindergartens bis 1923. Ihr folgten: Adelheid Löw, Mathilde Gies (beide bis etwa 1944), Elisabeth Papp, Rosine Hegelmann nacheinander von 1950-1960), Barbara Köllmel, Brigitte Finkler, Magdalena Kohl, Katharina Wingert, Anna Niederkorn (nacheinander von 1960-1970) und ab 1970 Irene Szomoru, Barbara Hassil, Rodica Weidmann u. a.

 

Quelle für diese Seite
Anton P. Petri, Hans Schmidt (1987): Heimatbuch der deutschen Gemeinde Groß-Scham im Banat. HOG Groß-Scham (Hrg.), Donauschwäbische Beiträge Nr. 81, S. 218-250